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Künstliches Knie

Innovation: Das neue „Ursprungs-Knie“ lässt wieder Sport fast so wie in gesunden Zeiten zu

Jahr für Jahr lassen sich in Österreich rund 20.000 Menschen ein künstliches Kniegelenk einsetzen, weil ihnen bereits jede Bewegung zur Qual wird. Die Erwartungen der Patienten werden dabei immer höher: Längst geht es nicht mehr ausschließlich darum, sich wieder schmerzfrei bewegen zu können. Viele möchten auch endlich wieder ihrem Lieblingssport nachgehen, ungehindert im Garten arbeiten oder Besichtigungstouren machen.

Um den natürlichen Bewegungsablauf mit einem Kniegelenks-Implantat auch im Sport zu erleben, braucht es eine möglichst präzise Rekonstruktion des früheren natürlichen Knies. Am Evangelischen Krankenhaus in Wien wendet Doz. Müllner eine innovative Operationsmethode bei der Implantation von künstlichen Kniegelenken an, die Patienten ein Leben fast so wie vor der Kniearthrose ermöglicht. Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass jedes einzelne Knie eine unterschiedliche Anatomie aufweist, und ein vollständig gerades Bein oft nicht die natürliche Norm ist. Basierend auf diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen, wurde die neue Technik am Wiener Evangelischen Krankenhaus entwickelt. Prim. Müllner, Vorstand der Abteilungen für Orthopädie und Traumatologie, sagt: „Wir rekonstruieren erstmalig die individuelle Anatomie unserer Patienten, wie deren individuelle Kniegelenke vor Auftreten der Gelenksabnutzung aufgebaut waren. Sprich wir gehen zurück zum anatomischen Ursprung, so wie es früher war. Dieses Ziel können wir auf 2 Wegen erreichen: entweder durch eine präoperative 3D CT Planung oder intraoperativ mittels der 3D Navigationstechnik.“ Auch der Gelenksanteil zwischen Kniescheibe und Kniegelenk, welcher in der Vergangenheit bei rund einem Viertel der Patienten Ursache des sogenannten vorderen Knieschmerzes war, wird jetzt anatomisch rekonstruiert. Dadurch zeigt sich seit Einführung der neuen Operationsmethode radiologisch ein optimierter Gelenkslauf.

Vorteile für den Patienten: Patient vergisst, dass er ein Kunstgelenk hat

Seit Einführung dieser neuen Operationstechnik konnten wir feststellen, dass unsere Patienten nach der Operation weniger Schmerzen, schneller eine gute Beweglichkeit haben und bereits im wesentlichen gleich nach der Operation von einem natürlichen Kniegefühl berichten. Das bestätigt etwa auch Andreas Kloss (73), passionierter Mountainbiker, Bergwanderer und Schifahrer, dem Prim. Müllner vor zwei Jahren rechts das individuell gefertigte „Ursprungs-Gelenk“ eingesetzt hatte. Heute hat er auch wieder Freude am Schifahren: „Ich fahre jetzt besser Schi als die Jahre vor der Operation, weil ich schmerzfrei bin und gar nicht daran denke, dass ich ja ein Kunstgelenk habe.“

Doz. Müllner ist überzeugt, dass die Verbindung zwischen dem heutigen Verständnis der individuellen Anatomie, der Anwendung modernster Technologie und dem neuen Ansatz zurück zum individuellen Ursprung ein großer Sprung im Bereich des künstlichen Kniegelenksersatz ist. Es ermöglicht dem Patienten ein Leben fast wie vor der Gelenksabnutzung. Prim. Müllner stellt abschließend fest: „Wir sehen jetzt die ersten Kurzzeit-Ergebnisse, die äußerst überzeugend sind. Unsere Patienten berichten, dass sich ihr künstliches Kniegelenk anfühlt wie ihr eigenes Knie vor 20 oder 30 Jahren, als sie noch keine Schmerzen hatten.“