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Behandlung Sprunggelenk

Eines der am stärksten belasteten Gelenke.

Sprunggelenkverletzungen und -chirurgie

Das Sprunggelenk betrifft den Bereich zwischen Unterschenkel und Fuß, der einen Großteil unseres Körpergewichts tragen muss. Zumeist spricht man von „Knöchelschmerzen“, obwohl auch Band- und Sehnenverletzungen aufgrund von Instabilität häufig vorkommen.

Wir brauchen Stabilität sowie Mobilität im Sprunggelenk, um gehen, laufen und springen zu können. Sind die Bänder um das Fußgelenk (genetisch bedingt) schwach oder vorgeschädigt, so ist die Gefahr des Umknickens bzw. Überknöchelns sehr groß. Schwellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Schmerzen, Druckempfindlichkeit im Bereich des Knöchels sowie Bänderrisse oder Brüche können die Folge sein. Auch Arthrose kann im Sprunggelenk vorkommen und massive Schmerzen verursachen. Sie ist allerdings seltener als die Hüftarthrose oder Kniearthrose, zählt aber bereits zu den Volkskrankheiten.

Häufige Sprunggelenkerkrankungen

Sprunggelenkprothese

Abhängig von der Verletzung des Sprunggelenks werden entweder ein Gips, Orthesen oder Bandagen zur Ruhigstellung, Stabilisierung oder Entlastung angebracht. Bei Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen wird ein operativer Eingriff vorgenommen.

Achillessehnenriss

Die Achillessehne kann plötzlich und mit einem lauten Knall zumeist aufgrund von Verschleißschäden reißen. Charakteristisch ist die Delle im Verlauf der Sehne. Auf den Zehenspitzen zu stehen ist dann unmöglich. Ein operativer Eingriff wird in den meisten Fällen empfohlen und kann minimal-invasiv durchgeführt werden.

Arthrose

Arthrosen im Sprunggelenk sind seltener als in der Hüfte oder im Knie. Meist sind sie die Folge von vor Jahren zurückliegenden Verletzungen des Sprunggelenks. Der Betroffene hat das Gefühl, ein eingerostetes, angeschwollenes Gelenk zu haben, das nach einer Sitzpause eingelaufen werden muss. Im Endstadium wird eine Versteifungsoperation durchgeführt oder eine Gelenkprothese eingesetzt.

Bandverletzungen

Durch das Umknicken im Sprunggelenk kann es zu einer Überdehnung, einem Einriss oder kompletten Riss kommen. Der Knöchel schwillt an, wird instabil und ist bei Bewegung stark schmerzhaft. Hochlagerung, Bandagieren und Kälteanwendungen in der Akutbehandlung, Ruhigstellung und eine Sportpause für ein paar Wochen helfen zumeist. Je nach Ausmaß der Bandverletzung bzw. der sportlichen Aktivität kann ein operativer Eingriff notwendig werden, um eine bleibende Instabilität zu vermeiden.

Sehnenentzündungen

Eine dauerhafte Überbelastung der Wadenmuskulatur führt zu einer Entzündung im Bereich der Sehnen (Peronealsehne) oder des Sprunggelenks verbunden mit einer Schwellung und einem Erguss. Auch falsche, nicht passende Schuhe sind verantwortlich für Fehlhaltungen und -belastungen, die Sehnenentzündung zur Folge haben.

Sprunggelenkbruch

Bei einer Sprunggelenksfraktur, verursacht durch ein Umknicken oder Verdrehen des Knöchels, ist der Innen- und/oder Außenknöchel gebrochen. Die Beweglichkeit des Fußes ist eingeschränkt, es kommt zu Schwellungen, Hautverfärbungen, Fehlstellungen und Gefühlsstörungen im oberen Sprunggelenk. Zur Wiederherstellung der Stabilität und Beweglichkeit wird bei verschobenen Brüchen der operative Eingriff empfohlen.

Sprunggelenksprothese

Verschleißerscheinungen, Verletzungen oder Erkrankungen am oberen Sprunggelenk lassen sich – wenn konservative und gelenkerhaltende Maßnahmen keinen Heilungserfolg bringen – operativ mittels eines künstlichen Sprunggelenks therapieren. Schmerzfreie Beweglichkeit im Alltag und in der Freizeit sind dann dank moderner Prothetik wieder gegeben.

Sprunggelenkversteifung

Bei fortgeschrittener Arthrose des Sprunggelenks, wenn die Versorgung durch ein künstliches Gelenk nicht mehr möglich ist, wird die operative Gelenkversteifung (Arthrodese) empfohlen. So lassen sich schmerzhafte Bewegungseinschränkungen beseitigen und ein nahezu uneingeschränktes, unauffälliges Gangbild wiederherstellen.

» Sprunggelenkschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Durch einen rechtzeitigen Behandlungsbeginn werden Langzeitfolgen vermieden und schnelle Genesung erreicht. «

— Prim. Univ. Doz. Dr. Thomas Müllner

 

Behandlungsmethoden

Arthroskopie

Die Arthroskopie des Sprunggelenks gilt als minimal-invasiver Eingriff zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen im Bereich des Sprunggelenks. Freie Gelenkkörper, überstehende Knochenkanten sowie krankhafte Schleimhautveränderungen werden durch die Gelenkspiegelung auf schonende Art und Weise entfernt.

Gelenkersatz

Die Sprunggelenkprothese, das künstliche Gelenk, gilt als bewährte, sichere Alternative zu Versteifungsoperationen. Sie wird bei massiver Gelenksabnützung aufgrund von schweren Verletzungen oder Sprunggelenktrauma empfohlen und bringt wieder Beweglichkeit und Schmerzfreiheit sowie eine verbesserte Lebensqualität.

Gelenkerhaltende Therapien

Hochlagerung, Kühlung und Schonung sind die Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Verletzungen im Bereich des Sprunggelenks. Als weitere konservative Maßnahme empfehle ich medikamentöse Behandlungen, Infiltrationen mit/ohne Kortison, Stoßwellentherapie, Taping, orthopädische Hilfsmittel sowie physikalische Therapie.